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Wirkung, Anwendung und wissenschaftlicher Hintergrund.

Hautpflege Ratgeber - Akne

Was ist Akne?

Akne (medizinisch Acne vulgaris) ist eine der häufigsten Hauterkrankungen weltweit. Sie äußert sich durch verstopfte Poren, Mitesser (Komedonen), entzündliche Pusteln, Papeln und in schweren Fällen durch Knoten oder Zysten.1 Besonders betroffen sind Gesicht, Brust und Rücken – also Regionen mit hoher Talgdrüsendichte.

Auch wenn Akne oft als Pubertätsproblem gilt, kann sie in jedem Alter auftreten – sogar noch im Erwachsenenalter. Die sogenannte Spätakne (Acne tarda) betrifft insbesondere Frauen über 25.2

Wie häufig ist Akne?

Weltweit leiden etwa 85 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 24 Jahren zeitweise unter Akne.3 Auch bis zu 54 % der Frauen über 25 berichten von wiederkehrenden Unreinheiten oder entzündlicher Spätakne.4 Die Erkrankung kann sowohl physisch als auch psychisch belastend sein – mit Auswirkungen auf Selbstwert, soziales Verhalten und Lebensqualität.

Ursachen – warum entsteht Akne?

Akne entsteht durch das komplexe Zusammenspiel mehrerer Faktoren:

  1. Hormonelle Schwankungen: Androgene wie Testosteron regen die Talgdrüsen an. Deshalb tritt Akne oft in der Pubertät, während des Zyklus, in der Schwangerschaft oder bei hormonellen Störungen auf.5
  2. Talgüberproduktion: Übermäßige Sebumproduktion verstopft die Poren.6
  3. Verhornungsstörungen: Abgestorbene Hautzellen verklumpen mit Talg und blockieren die Poren.7
  4. Bakterienbesiedlung: Cutibacterium acnes vermehrt sich in den verstopften Follikeln und löst Entzündungen aus.8
  5. Ernährung & Lebensstil: Hoher glykämischer Index, zuckerreiche Getränke, Milchprodukte und Omega-3-Mangel können Akne begünstigen.9
  6. Stress: Stresshormone wie Cortisol fördern Entzündungen.10

Formen der Akne

  • Acne comedonica: Mitesser, keine Entzündung
  • Acne papulopustulosa: Papeln & Pusteln mit Entzündungen
  • Acne conglobata: Schwere, schmerzhafte Knoten und Zysten
  • Acne mechanica: Durch Reibung (z. B. Helm, Maske)
  • Acne tarda: Spätakne im Erwachsenenalter

Jugendakne vs. Erwachsenenakne

Die klassische Jugendakne betrifft meist fettige Haut mit starker Talgproduktion. Bei der Erwachsenenakne sind oft Mischhaut oder trockene Haut betroffen – sie verläuft hartnäckiger und neigt stärker zu tiefen Entzündungen im Kieferbereich.11 Häufig ist die Entstehung hormonell geprägt, weshalb Frauen überproportional betroffen sind.

Behandlung – was hilft wirklich?

Eine gezielte Therapie richtet sich nach Schweregrad, Hauttyp und Ursachenprofil. Sie sollte Talgregulation, Entzündungshemmung, Porenfreiheit und Bakterienkontrolle kombinieren.

Topische Behandlungen (äußerlich)

  • Niacinamid: Entzündungshemmend, reduziert Rötungen, stärkt die Hautbarriere12
  • Benzoylperoxid: Antibakteriell gegen C. acnes, wirkt oxidativ13
  • Salicylsäure (BHA): Löst Talg, entfernt abgestorbene Zellen14
  • Retinoide: Regulieren Zellneubildung & Verhornung15
  • Zink: Entzündungshemmend, talgregulierend

Systemische Therapie (ärztlich)

  • Isotretinoin: Wirksamste Therapie bei schwerer Akne, wirkt auf alle Pathomechanismen – nur unter ärztlicher Kontrolle.16
  • Antibabypille / Spironolacton: Bei hormoneller Akne bei Frauen.17
  • Antibiotika: Kurzzeittherapie zur Entzündungsreduktion (z. B. Doxycyclin, Erythromycin).18

Kosmetik & Lifestyle: Was du selbst tun kannst

Hautpflege-Tipps bei Akne

  • Nicht-komedogene Produkte verwenden
  • Sanfte Reinigung, kein Schrubben
  • Täglicher, leichter Sonnenschutz
  • Konstante Pflegeroutine beibehalten
  • Pickel nicht ausdrücken, um Narben zu vermeiden

Ernährung bei unreiner Haut

  • Zucker, Weißmehl & gesüßte Getränke reduzieren
  • Omega-3-reiche Lebensmittel bevorzugen
  • Testweise Kuhmilchprodukte reduzieren

Stresslevel senken

  • Meditation, Yoga oder Sport zur Hormonbalance
  • Ausreichend Schlaf für Hautregeneration
  • Digitale Pausen & bewusste Auszeiten

FAQ – Häufige Fragen

  • Wie lange dauert es, bis eine Behandlung wirkt?
    Erste Verbesserungen oft nach 4–6 Wochen, sichtbare Ergebnisse meist nach 3 Monaten.19
  • Kann Akne von selbst verschwinden?
    Bei Jugendlichen oft ja – bei Erwachsenen meist nicht ohne gezielte Maßnahmen.
  • Sollte ich zur Kosmetikerin oder Hautärztin?
    Leichte Akne: Kosmetikerin. Entzündliche/schwere Akne: Dermatologische Abklärung.
  • Ist Naturkosmetik bei Akne besser?
    Wichtiger als das Label ist die Formulierung: mild, reizarm, nicht-komedogen.

Fazit: Akne ist behandelbar

Akne ist komplex – aber behandelbar. Mit Wissen, gezielter Pflege und ggf. ärztlicher Unterstützung lässt sich das Hautbild nachhaltig verbessern. Wirkstoffe wie Niacinamid, Salicylsäure oder Ectoin sind wissenschaftlich gut belegt. NATURFACTOR® setzt auf sanfte, evidenzbasierte Formulierungen, die auch bei sensibler, zu Akne neigender Haut geeignet sind – ohne unnötige Reizstoffe.

Quellenverzeichnis

  1. StatPearls Publishing. Acne Vulgaris. NCBI, 2024.
  2. EMJ Dermatology. Adult Female Acne: Causes and Treatment, 2024.
  3. American Academy of Dermatology. Acne statistics. AAD, 2023.
  4. Layton AM et al. Psychological Impact of Acne. BJD, 2022.
  5. Harper JC. Hormones in Acne. Dermatologic Clinics, 2020.
  6. Gollnick H. Pathogenesis of Acne. JDDG, 2021.
  7. Picardo M et al. Retinoids in Acne. Dermatology Reports, 2021.
  8. Dréno B. Cutibacterium acnes and Acne Pathogenesis. JEADV, 2019.
  9. Smith R et al. Diet and Acne: A Review. JAAD, 2020.
  10. Yosipovitch G et al. The Role of Stress in Acne. Clinics in Dermatology, 2018.
  11. Del Rosso JQ. Acne in Adult Women. JCAD, 2020.
  12. Draelos ZD. Topical Niacinamide: Clinical Evidence, 2021.
  13. Zaenglein AL. Guidelines of Care for Acne. JAAD, 2016.
  14. Tanghetti E. Salicylic Acid in Acne Treatment, 2022.
  15. Thielitz A. Topical Retinoids in Acne, 2020.
  16. Layton AM. Isotretinoin Use in Acne. Dermatologic Therapy, 2022.
  17. Chien AL. Hormonal Therapy for Acne. Dermatologic Clinics, 2020.
  18. Thiboutot D. Antibiotic Use in Acne, 2019.
  19. Zaenglein AL. Acne Treatment Timelines. JAAD, 2023.