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WISSENSWERTES

Wirkung, Anwendung und wissenschaftlicher Hintergrund.

Hautpflege Ratgeber - Anti-Aging

Anti-Aging – Was bedeutet das eigentlich?

Anti-Aging bezeichnet Maßnahmen, Produkte und medizinische Verfahren, die dem Alterungsprozess der Haut entgegenwirken sollen. Ziel ist es, sichtbare Zeichen wie Falten, Elastizitätsverlust oder Pigmentflecken zu minimieren und die Haut länger gesund, glatt und strahlend zu erhalten.

Während „Anti-Aging“ im Marketing häufig als Verjüngungsversprechen verwendet wird, verstehen Dermatolog:innen und Kosmetikexpert:innen darunter evidenzbasierte Ansätze zur Erhaltung der Hautgesundheit und -funktion im Alter.

Wie altert die Haut?

Die Hautalterung ist ein natürlicher biologischer Prozess, der durch zwei Hauptfaktoren beeinflusst wird:

  • Intrinsische (genetisch bedingte) Alterung: beginnt ab dem 25. Lebensjahr. Die Zellteilung verlangsamt sich, die Kollagenproduktion nimmt ab, und die Haut wird dünner und trockener.
  • Extrinsische (umweltbedingte) Alterung: entsteht durch äußere Einflüsse wie UV-Strahlung (Photoaging), Umweltverschmutzung, Rauchen, Alkohol oder Stress. Diese Form macht ca. 80 % der sichtbaren Hautalterung aus.1

Typische Zeichen der Hautalterung

  • Feine Linien und Falten
  • Verlust von Volumen und Spannkraft
  • Vergrößerte Poren
  • Altersflecken (Lentigines)
  • Trockene, fahle Haut
  • Unregelmäßiger Teint

Anti-Aging-Wirkstoffe – Was hilft wirklich?

Einige Wirkstoffe sind wissenschaftlich gut dokumentiert und gelten als besonders wirksam gegen Hautalterung:

Retinol (Vitamin A1)

Stimuliert die Kollagenbildung, fördert die Zellerneuerung und reduziert Falten und Pigmentstörungen. Retinoide zählen zu den bestuntersuchten Anti-Aging-Wirkstoffen.2

Vitamin C (Ascorbinsäure)

Ein starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert, die Kollagensynthese anregt und den Teint aufhellt.3

Niacinamid (Vitamin B3)

Verbessert die Hautbarriere, reduziert feine Linien, gleicht den Hautton aus und wirkt gegen Entzündungen.4

Peptide

Kurzkettige Aminosäureverbindungen, die die Hautstruktur stärken, die Elastizität verbessern und Zeichen der Hautalterung mildern können.5

Ectoin

Ein sogenanntes Extremolyten-Molekül, das Zellen vor oxidativem Stress und Entzündungen schützt und die Hautfeuchtigkeit bewahrt.6

Lebensstil & Anti-Aging: Was du selbst tun kannst

Neben der äußeren Pflege spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle im Anti-Aging-Konzept:

  1. Sonnenschutz: Die wichtigste Maßnahme gegen vorzeitige Hautalterung. Mindestens LSF 30 täglich verwenden – auch im Winter.7
  2. Gesunde Ernährung: Antioxidantienreiche Lebensmittel wie Beeren, grünes Gemüse oder Nüsse unterstützen die Zellgesundheit.8
  3. Ausreichend Schlaf & Bewegung: Unterstützen die Hautregeneration und reduzieren Entzündungen.9
  4. Rauchverzicht & Stressmanagement: Tabakkonsum und chronischer Stress beschleunigen die Hautalterung.10

Fazit

„Anti-Aging“ bedeutet nicht, das Altern zu stoppen – sondern die Haut in jeder Lebensphase optimal zu unterstützen. Mit wirksamen Inhaltsstoffen, konsequentem UV-Schutz und einem gesunden Lebensstil lässt sich die Hautalterung sichtbar verlangsamen. Entscheidend ist eine ganzheitliche, langfristige Pflege – nicht das Streben nach ewiger Jugend.

Quellenverzeichnis

  1. Masaki, H. Role of antioxidants in the skin: anti-aging effects. Journal of Dermatological Science, 2009, 58(2): 85–90. Link
  2. Valacchi, G., et al. Skin exposure to urban air pollution: an update on clinical and experimental findings. Frontiers in Environmental Science, 2020, 8: 579295. Link
  3. Vierkötter, A., Krutmann, J. Environmental influences on skin aging and ethnic-specific manifestations. Dermato-Endocrinology, 2012, 4(3): 227–231. Link
  4. Farris, P. K. Topical vitamin C: a useful agent for treating photoaging and other dermatologic conditions. Dermatologic Surgery, 2005, 31(7 Pt 2): 814–817. Link
  5. Lin, J.Y., et al. Ferulic acid stabilizes a solution of vitamins C and E and doubles its photoprotection of skin. Journal of Investigative Dermatology, 2005, 125(4): 826–832. Link
  6. Thiele, J. J., Hsieh, S. N., Ekanayake-Mudiyanselage, S. Vitamin E: Critical Review of Its Current Use in Cosmetic and Clinical Dermatology. Dermatologic Surgery, 2005, 31(7 Pt 2): 805–813. Link
  7. Draelos, Z. D. The efficacy of niacinamide and retinoids in treating skin conditions: a literature review. Dermatologic Therapy, 2013, 26(4): 314–318. Link
  8. Berman, A. Y., et al. The therapeutic potential of resveratrol: a review of clinical trials. Nutrients, 2017, 9(11): 1186. Link
  9. Peuschel, H., et al. Ectoine protects against ROS-induced skin aging in vitro and in vivo. Oxidative Medicine and Cellular Longevity, 2022, Article ID 2195701. Link