Hautpflege Ratgeber - Hauttypen
Hauttyp – Merkmale, Unterschiede & richtige Pflege
Was bedeutet „Hauttyp“?
Der Hauttyp beschreibt die individuellen Eigenschaften der Haut, insbesondere Fettgehalt, Feuchtigkeitsniveau, Empfindlichkeit und Reaktionsverhalten. Er ist genetisch vorgegeben, wird jedoch durch Umweltfaktoren, Alter und Lebensstil beeinflusst. Das Verständnis des eigenen Hauttyps ist entscheidend, um Pflegeprodukte gezielt auszuwählen und Hautprobleme zu vermeiden1, 2.
Die vier klassischen Hauttypen nach Dr. Helena Rubinstein
Die heute gebräuchliche Einteilung der Hauttypen geht auf die Kosmetikwissenschaftlerin Helena Rubinstein zurück und wird dermatologisch ergänzt. Man unterscheidet:
- Normale Haut: Ausgeglichenes Verhältnis von Fett und Feuchtigkeit. Feine Poren, keine Spannungsgefühle oder Rötungen.
- Trockene Haut: Mangel an Lipiden und Feuchtigkeit, Spannungsgefühl, feine Linien, häufig empfindlich3.
- Fettige Haut: Überproduktion von Sebum, vergrößerte Poren, Neigung zu Glanz und Unreinheiten.
- Mischhaut: Kombination aus fettiger T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) und trockenen Wangenpartien.
Erweiterte dermatologische Hautklassifikation
In der Dermatologie wird zusätzlich nach weiteren Kriterien differenziert:
- Empfindliche Haut: Reagiert leicht auf Umweltreize, Pflegeprodukte oder Temperaturwechsel. Häufig gestörte Hautbarriere4.
- Reife Haut: Verminderte Elastizität, Feuchtigkeitsverlust und verlangsamte Zellerneuerung.
- Dehydrierte Haut: Feuchtigkeitsmangel unabhängig vom Fettgehalt – auch fettige Haut kann dehydriert sein.
Die Rolle der Hautbarriere
Die Hautbarriere (Stratum corneum) besteht aus Hornzellen und Lipiden, die wie Mörtel und Ziegel wirken. Sie schützt vor transepidermalem Wasserverlust (TEWL) und vor äußeren Reizen. Eine gestörte Barriere führt zu Rötungen, Spannungsgefühl und Entzündungen – häufig fälschlich als „empfindlicher Hauttyp“ wahrgenommen5.
Wie kann man den eigenen Hauttyp bestimmen?
- Visuelle Analyse: Beobachte Hautglanz, Porengröße, Spannungsgefühl nach Reinigung.
- Blotting-Test: Mit Löschpapier den Talggehalt in verschiedenen Gesichtszonen prüfen.
- Professionelle Hautanalyse: In dermatologischen Praxen oder Hautinstituten mithilfe digitaler Messgeräte (Sebumetrie, Corneometrie).
Faktoren, die den Hauttyp beeinflussen
Der Hauttyp ist nicht statisch. Er verändert sich im Laufe des Lebens und reagiert auf:
- Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt der Lipidgehalt ab, die Haut wird trockener.
- Hormone: Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre beeinflussen Talgproduktion und Durchblutung.
- Klima & Jahreszeit: Kälte, trockene Luft oder UV-Strahlung wirken sich direkt auf Feuchtigkeitsgehalt und Barrierefunktion aus.
- Pflegeverhalten: Zu aggressive Reinigung oder Überpflege können den natürlichen Zustand stören6.
Hauttypen & passende Pflege
Jeder Hauttyp benötigt angepasste Pflegeprodukte:
- Normale Haut: Ausgewogene Routine mit leichter Feuchtigkeitspflege, Schutz vor UV-Strahlung und Umweltstress.
- Trockene Haut: Reichhaltige Cremes mit Ceramiden, Squalan, Sheabutter und Hyaluronsäure.
- Fettige Haut: Nicht komedogene, ölfreie Texturen, z. B. Gele mit Niacinamid oder Zink.
- Mischhaut: Angepasste Pflegezonen: mattierende Produkte für T-Zone, hydratisierende für Wangen.
- Empfindliche Haut: Duftstofffreie, pH-neutrale Formulierungen mit Panthenol oder Aloe Vera.
Der Fitzpatrick-Hauttyp (Sonnenempfindlichkeit)
Ergänzend zur kosmetischen Klassifikation beschreibt die dermatologische Einteilung nach Fitzpatrick die Reaktion der Haut auf Sonnenlicht – relevant für Lichtschutz und Pigmentierung.7
| Typ | Merkmale | Reaktion auf Sonne |
|---|---|---|
| I | Sehr hell, Sommersprossen | Verbrennt immer, bräunt nie |
| II | Hell, oft blond/blauäugig | Verbrennt leicht, kaum Bräunung |
| III | Mittelhell, hellbraun | Verbrennt mäßig, bräunt allmählich |
| IV | Olive, südeuropäisch | Verbrennt selten, bräunt gut |
| V | Dunkelbraun | Selten Sonnenbrand |
| VI | Sehr dunkel | Kein Sonnenbrand, intensive Pigmentierung |
Hauttyp und Hautzustand – ein wichtiger Unterschied
Der Hauttyp ist genetisch bedingt, während der Hautzustand situativ variiert (z. B. durch Stress, Klima, Ernährung). So kann eine fettige Haut gleichzeitig dehydriert oder empfindlich sein. Die Hautanalyse sollte daher beide Faktoren berücksichtigen8.
Fazit
Die Kenntnis des eigenen Hauttyps ist Grundlage jeder effektiven Hautpflege. Sie hilft, Produkte optimal abzustimmen, Überpflege zu vermeiden und die Hautbarriere gesund zu halten. Eine individuelle Routine – wie bei NATURFACTOR – respektiert diese Unterschiede und bietet maßgeschneiderte Pflege für jedes Hautbedürfnis.
Quellenangaben
- Wikipedia (DE): Hauttyp. https://de.wikipedia.org/wiki/Hauttyp
- DocCheck Flexikon: Hauttypen. https://flexikon.doccheck.com/de/Hauttyp
- NetDoktor (DE): Hautpflege nach Hauttyp. https://www.netdoktor.de/koerperpflege/hautpflege/
- Charité Berlin – Patiententipps Hautpflege. https://derma.charite.de/patienteninformationen/
- DocCheck Flexikon: Stratum corneum. https://flexikon.doccheck.com/de/Stratum_corneum
- Springer Medizin: Hautpflege und Hautbarriere (Review). https://link.springer.com/article/10.1007/s00105-020-04725-2
- Wikipedia (DE): Fitzpatrick-Hauttyp. https://de.wikipedia.org/wiki/Hauttyp_(Fitzpatrick)
- Ärztezeitung (DE): Hauttyp und Hautzustand – warum Analyse wichtig ist. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Hauttypen-und-Zustaende-richtig-erkennen-220543.html