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Hautpflege Ratgeber - INCI

INCI – Inhaltsstoffliste & Transparenz in der Kosmetik

Was bedeutet INCI?

INCI steht für International Nomenclature of Cosmetic Ingredients und bezeichnet die international einheitliche Benennung aller Inhaltsstoffe in kosmetischen Produkten. Sie wurde eingeführt, um Konsumentinnen weltweit dieselben Informationen zur Zusammensetzung eines Produkts bereitzustellen – unabhängig von Sprache und Herkunft.1

Warum gibt es INCI-Bezeichnungen?

Die INCI-Liste sorgt für Transparenz und Sicherheit in der Kosmetik. Verbraucherinnen können mögliche Allergene oder unerwünschte Stoffe erkennen, während Behörden eine einheitliche Grundlage für Produktkontrollen erhalten. Die INCI-Deklaration ist in der Europäischen Union durch die EU-Kosmetikverordnung (EG) Nr. 1223/2009 gesetzlich vorgeschrieben.2, 3

Wie ist die INCI-Liste aufgebaut?

  • Alle Inhaltsstoffe eines Produkts müssen in absteigender Reihenfolge nach ihrem Gewichtsanteil angegeben werden.
  • Stoffe mit einem Anteil unter 1 % dürfen in beliebiger Reihenfolge am Ende erscheinen.
  • Farbstoffe werden mit der sogenannten CI-Nummer (Colour Index) gekennzeichnet, z. B. „CI 77491“ für Eisenoxid-Rot.4
  • Duftstoffmischungen können als „Parfum“ oder „Aroma“ angegeben werden, bestimmte deklarationspflichtige Komponenten müssen jedoch einzeln genannt werden (z. B. Limonene, Linalool).

Welche Sprachen werden in INCI verwendet?

Die Bezeichnungen basieren größtenteils auf Latein oder Englisch. Pflanzenextrakte erscheinen unter ihrem botanischen Namen (z. B. Aloe Barbadensis Leaf Juice), chemische Verbindungen nach internationalen Standards (z. B. Sodium Hyaluronate für Hyaluronsäure).5

Vorteile der INCI-Deklaration

  • Transparenz: Verbraucherinnen wissen genau, was im Produkt enthalten ist.
  • Sicherheit: Allergikerinnen können bekannte Reizstoffe meiden.
  • Vergleichbarkeit: Markenübergreifender Abgleich von Inhaltsstoffen wird möglich.
  • Regulatorische Kontrolle: Behörden können Inhaltsstoffe leichter prüfen.

Wie liest man eine INCI-Liste richtig?

Die ersten fünf bis sieben Inhaltsstoffe machen meist den Hauptanteil der Formulierung aus. Je weiter hinten ein Wirkstoff steht, desto geringer ist seine Konzentration. Es lohnt sich, auf die Reihenfolge, deklarationspflichtige Duftstoffe und potenzielle Allergene zu achten.6

Tipp: Hilfreiche Datenbanken wie CodeCheck oder INCIdecoder erleichtern das Verständnis der Fachbegriffe – sie ersetzen jedoch keine wissenschaftliche Quelle oder ärztliche Beratung.

INCI und „Clean Beauty“

Viele moderne Marken – wie NATURFACTOR – legen Wert auf klare, verständliche INCI-Listen mit wenigen, hochwertigen Wirkstoffen. Dabei werden umstrittene Substanzen (z. B. Parabene, Silikone, Mikroplastik) konsequent vermieden und stattdessen biotechnologisch gewonnene, hautverträgliche Alternativen eingesetzt.

Grenzen der INCI-Deklaration

Die INCI-Liste gibt keine Auskunft über die Konzentration oder die Qualität eines Inhaltsstoffs. Auch Herstellungsverfahren (z. B. synthetisch vs. natürlich) sind nicht ersichtlich. Ein Wirkstoff kann also in minimaler Menge enthalten sein, ohne nennenswerten Effekt zu haben.7

Allergene & Duftstoffe

Gemäß EU-Verordnung müssen derzeit 26 Duftstoffe einzeln gekennzeichnet werden, wenn sie in relevanter Konzentration enthalten sind. Dazu gehören u. a. Limonene, Citral, Geraniol und Coumarin. Diese Regelung schützt Verbraucherinnen mit empfindlicher oder allergischer Haut.8

Häufige Irrtümer

  • „Ohne INCI“ gibt es nicht – jede Kosmetik innerhalb der EU muss sie führen.
  • „Natürlich“ heißt nicht automatisch „besser“ – auch Naturstoffe können allergen sein.
  • „Chemisch“ bedeutet nicht „gefährlich“ – jede Substanz, ob natürlich oder synthetisch, ist chemisch definiert.

Fazit

Die INCI-Liste ist das Fundament für Transparenz und Vertrauen in der Kosmetik. Sie ermöglicht es, Produkte fundiert zu bewerten und Hautpflege bewusst zu wählen. Wer die INCI-Nomenklatur versteht, kann hochwertige Formulierungen – wie jene von NATURFACTOR – gezielt erkennen und den eigenen Hautbedürfnissen entsprechend auswählen.

Quellenangaben

  1. Wikipedia (DE): INCI. https://de.wikipedia.org/wiki/INCI
  2. Europäische Kommission: Cosmetic Ingredient Database (CosIng). https://ec.europa.eu/growth/tools-databases/cosing/
  3. Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): Kosmetikrecht. https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Verbraucherprodukte/KosmetischeMittel/kosmetischeMittel_node.html
  4. DocCheck Flexikon: Farbstoffe in der Kosmetik. https://flexikon.doccheck.com/de/Farbstoff
  5. Wikipedia (DE): Kosmetische Inhaltsstoffe. https://de.wikipedia.org/wiki/Kosmetische_Inhaltsstoffe
  6. NetDoktor (DE): Kosmetik-Inhaltsstoffe erklärt. https://www.netdoktor.de/koerperpflege/hautpflege/kosmetik-inhaltsstoffe/
  7. Springer Medizin: Bewertung kosmetischer Inhaltsstoffe. https://link.springer.com/article/10.1007/s00105-021-04845-0
  8. BfR: Duftstoffe in kosmetischen Mitteln. https://www.bfr.bund.de/de/duftstoffe_in_kosmetischen_mitteln-10410.html